Hab Geduld mit Deinem Kind

Geduld

ERZIEHUNG IST KINDERLEICHT! 😉

Nämlich genau dann, wenn man lernt, geduldig zu sein – mit seinem Kind und mit sich selbst.

Kennst du das, wenn du deinem Kind hundertmal etwas sagst, aber es tut einfach nicht, was Du möchtest? Du redest und redest… und redest dir manchmal den Mund fusselig. Aber wenn du nichts sagen würdest, würde genauso viel geschehen…!?
Das kann einerseits damit zusammenhängen, dass wir nicht klar und direkt, ganz deutlich sagen, was wir wollen. Es kann auch an unserem Tonfall liegen oder an anderen Kommunikationsproblemen. Aber darum soll es in diesem Blogartikel nicht gehen. Sondern um unsere Ungeduld, die wir häufig haben.

Ich selbst bin ein sehr ungeduldiger Mensch, musste mich aber schon oft eines Besseren belehren lassen. Denn wie heißt es so schön: „Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“ Vieles benötigt seine Zeit zur Entwicklung. So ist es auch bei unseren Kinder! Und bei uns selbst! 🙂

Erst gestern hatte ich ein schönes Erlebnis mit meinem 17-jährigen Sohn. Ich “ertappte” ihn, wie er mit dem Staubsauger aus seinem Zimmer kam, außerdem die Bettwäsche abgezogen hatte und in die Waschmaschine stopfte und alte Dinge aussortierte. Tja, heute kommt seine Freundin nach einer Woche wieder von einer Klassenfahrt… 😉 Da musste ich sehr schmunzeln! Wie oft habe ich früher geredet und “gepredigt”, wie unordentlich doch sein Zimmer ist und dass die Staubflusen auch mal entfernt werden könnten. Und alles war umsonst. Aber so ändern sich die Zeiten! Alles wird gut – im richtigen Moment, wenn man seinen Kindern einfach vertraut. Und Geduld mit ihnen hat. 😉

Ein weiteres Beispiel stammt aus seiner früheren Kindheit. Er war zehn und ein wenig pummelig. Er aß damals viel Süßes. Irgendwann begann ich, ihm zu sagen, dass er nicht mehr so viel Süßes essen soll. Aber es bewirkte nichts. Aus heutiger Sicht war es nicht klug, ihm solche Dinge “an den Kopf zu werfen”. Aber damals tat ich das. Bis er eines Tages “explodierte”: „Mama, wenn du das nicht immerzu sagen würdest, würde ich es ja machen.“ Puh, das hatte gesessen! So haben wir einen Kompromiss geschlossen. Ich habe versprochen, einen Monat lang nichts mehr darüber zu sagen. Er hat versprochen, selbst darauf zu achten. Und wisst Ihr was? Es hat wunderbar funktioniert! Danach waren wir beide stolz – auf uns selbst und auf den jeweils anderen. Wir sind uns gleichwürdig auf Augenhöhe begegnet. Ich habe Geduld bewiesen und mein Kind Durchhaltevermögen. So haben wir beide an Selbstvertrauen gewonnen.

Jesper Juul beschreibt es so: „Denken Sie daran, wie skeptisch und empfindlich Sie sind, wenn jemand Sie kritisiert oder grundsätzlich ändern will. Kindern geht es genauso.“

Fazit: Besonders das letzte Beispiel hat mir mal wieder gezeigt, dass ich nicht mein Kind ändern sollte, sondern an mir arbeiten darf! Denn Erziehung beginnt bei mir selbst! 😀