Urlaub mit Kind

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ERZIEHUNG IST KINDERLEICHT! 😉

Nämlich genau dann, wenn man die viele freie Zeit im Urlaub gemeinsam nutzt. So kann der Urlaub wunderbar dazu beitragen, die Beziehung zum Kind langfristig zu stärken.
Wie das gelingt? Das verrate ich Euch jetzt in meinen Urlaubstipps.
Ganz gleich, ob Du mit dem Flugzeug in eine Clubanlage mit All incl. und Animation fliegst oder lieber mit dem Auto einen Campingurlaub bevorzugst, ob Du im In- oder Ausland reist oder auch zu Hause auf Balkonien Deine Ferien verbringst – die folgenden Tipps kannst Du immer und überall umsetzen. Sie werden Dir helfen, eine harmonischere Zeit mit Deinem Kind zu erleben – was enorm zu Deiner Erholung beitragen wird. Aber vor allem werden diese Tipps Eure Beziehung zueinander verbessern, was Dir auch langfristig im Alltag erhalten bleibt.
Die Erwartungen an einen Urlaub sind ja sehr vielfältig. Die einen möchten vielleicht einfach mal nichts tun und sich am Strand mit einem Buch erholen. Die anderen wollen sich viel bewegen und aktiv sein. Wieder andere möchten Städte, Kulturen und Menschen kennenlernen.
Und unsere Kinder….? Für sie ist doch langes Ausschlafen, spätes Zubettgehen, Eis essen, andere Kinder bzw. Gleichgesinnte, unendlich viel Zeit zum Spielen das Größte! Aber vor allem ist Kindern die Zeit mit den Eltern wichtig! Und wann hat man schon so viel gemeinsame Zeit wie im Urlaub?
Mein Tipp: Nehmt Euch Zeit miteinander! Lasst Euch Zeit füreinander!
Und vor allem: nutzt diese Zeit!!!

1. Urlaub lässt sich relativ einfach so gestalten, dass alle etwas davon haben und niemand großartig herummeckern kann. Täglich abwechselnd dürfen die Kinder oder die Erwachsenen bestimmen, was getan wird. Bei uns waren die Kindertage stets die “Gammeltage” mit Pool, Spielen, Lesen, Strand und Nichtstun. An den Elterntagen wurde meist aktiv etwas unternommen – eine Wanderung, eine Besichtigung oder dergleichen mehr. Ich habe es immer so gehandhabt und die Kinder fanden es gerecht. So wird der Urlaub abwechslungsreich, jeder kommt auf seine Kosten und es gibt keine Diskussionen.

2. Rituale, die es zu Hause gibt, solltet Ihr (vor allem bei kleineren Kindern) beibehalten – z.B. das Vorlesen beim Zubettgehen. So fällt den Kleinen, die vielleicht noch gar keinen Urlaub benötigen und evtl. ihr Spielzeug oder Haustier vermissen o.ä., die Umstellung nicht ganz so schwer.
ABER: führt doch einfach mal neue Rituale ein! Urlaubsrituale, die es zu Hause nicht gibt. Zum Beispiel haben wir im Urlaub jeden Tag nach dem gemeinsamen Frühstück eine Runde gewürfelt oder Karten gespielt. So viel Zeit war (fast) immer! Und der Tag ging gleich mit einer gemeinsamen “Unternehmung” und vor allem mit viel Spaß los. Jedes Jahr haben die Kinder schon zu Hause daran gedacht, den Würfelbecher einzupacken, und sich genau auf dieses Ritual gefreut, zu dem man im Alltag niemals Zeit hat.

3. Mach im Urlaub einfach mal etwas ganz Neues! Begib Dich in die Position Deines Kindes und geh z.B. mal mit ihm Trampolin hüpfen oder auf dem Spielplatz schaukeln… Du wirst sehen, wie viel Spaß das macht. Und Dein Kind wird staunen, wenn es entdeckt, dass auch in Dir irgendwo noch eine kindliche Seite steckt und das wahrscheinlich ziemlich cool finden. Oder – wenn Du Dich nicht kindlich benehmen magst, dann zieh doch einfach mal komplett andere Klamotten an als sonst – irgendetwas, das Du zu Hause nie anziehen kannst oder Dich nicht traust. Im Urlaub kennt Dich doch keiner! Probier’s aus! Es macht riesigen Spaß, ein wenig “verrückt” anders zu sein. Dein Kind wird sich vielleicht wundern, aber das garantiert mögen.

4. Wer kennt das nicht: im Supermarkt oder anderen Geschäften finden Kinder immer etwas, das sie unbedingt haben wollen. Im Urlaub wird das eher noch schlimmer, da Souvenirläden & Co. jede Menge unnützer, aber attraktiver Dinge bereithalten: die Wasserspritzpistole, das große aufblasbare Badetier usw.
Gib Deinem Kind zu Beginn des Urlaubs Taschengeld, sozusagen sein eigenes Urlaubsgeld. Das geht auch schon bei kleineren Kindern. So kann Kind selbst entscheiden, wann es was kaufen will. Das hat sehr viele Vorteile:
– Kinder lernen, sich das Geld einzuteilen (wenn ich mir viele kleine Dinge kaufe, kann ich mir eben nicht mehr das große kaufen)
– sie lernen dabei, dass Geld nicht immer unendlich verfügbar ist
– sie lernen, sich zu organisieren: das Geld irgendwo aufzubewahren und beim Einkauf auch dabei zu haben
– ihnen wird Verantwortung übertragen, was sie selbstbewusster und selbstständiger macht
– kleinere Kinder lernen dabei (besser) rechnen
– es erspart Dir diese leidigen Diskussionen

5. Nutzt den Urlaub mit Euerm Kind zum “Lernen ganz nebenbei”:
Im Ausland können auch schon kleine Kinder einfache Wörter wie “Guten Tag”, “danke” oder ein paar Zahlen in der Landessprache lernen. Größere Kinder vielleicht einen Satz zum Bestellen im Restaurant. Die Einheimischen werden staunen und Dein Kind wird stolz auf sich sein.
Oder Ihr fragt Euer Kind ganz nebenbei nach den europäischen Hauptstädten, wenn Ihr gerade in einer landet, oder Ihr spielt mal “Stadt, Name, Land” (falls Ihr das noch kennt ;-)) – das geht auch unterwegs ohne Zettel und Stift…

6. Last but not least, sondern eigentlich am allerwichtigsten (v.a. bei größeren Kindern):
Nutzt die gemeinsame Zeit zum Reden! Wenn Du schon immer mal wissen wolltest, welchen Typ Mädchen Dein Pubertierender bevorzugt oder welcher Mitschüler ihm manchmal dumm kommt oder was Töchterlein später insgeheim gern werden würde… Dann fang an, von Dir zu erzählen!!!! “Als ich so alt war wie Du, ging es mir so und so….” Wenn Du Stories von Dir erzählst (das mögen fast alle Kinder und hören neugierig zu), dann wird Dein Sprössling Dir auch irgendwann auf Deine derartigen Fragen antworten oder sogar von selbst erzählen. Nutzt dazu z.B. die gemeinsamen Mahlzeiten oder gemütlichen Abende, die ihr im Urlaub ausdehnen könnt.
Sei einfach offen! So baut Ihr Vertrauen zueinander auf! Das verbessert Eure Beziehung enorm und bleibt auch im Alltag!