Die Schule beginnt

Schulanfang

ERZIEHUNG IST KINDERLEICHT! 😉

Nämlich genau dann, wenn Du die Erwartungen an Dein Kind „zurückschraubst“ und aufhörst, es mit anderen zu vergleichen.

Derzeit geht überall im Lande die Schule wieder los. Deswegen möchte ich dieses Thema als Beispiel für den heutigen Blog wählen.

Wie ist das bei Dir? Bist Du immer zufrieden mit den Schulleistungen Deines Kindes? Und was tust Du, wenn nicht? Vermutlich kennen alle Eltern das Gefühl, das Kind könnte doch besser sein, wenn es nur mehr tun würde. Schließlich wollen wir doch alle nur das Beste für unser Kind. Stimmt‘s? Aber was ist unser Maßstab für gut oder zumindest ausreichend?

Warum sind wir manchmal nicht zufrieden mit den Noten, die unsere Kinder bekommen?
Woher kommt unser Anspruch?
Hat man ähnliches früher von Dir erwartet?
Vielleicht fiel es Dir leicht, und Du verstehst nicht, warum Dein Kind nicht genauso gut in der Schule ist?
Vergleichst Du Dein Kind mit anderen?
Sind andere Kinder besser als Deines und Du möchtest nicht, dass Dein Kind schlecht da steht?
Vielleicht hat das Geschwisterkind bessere Zensuren?
Möglicherweise denkst Du, dass gute Noten wichtig sind, damit Dein Kind später einmal einen guten Job bekommt?
Oder, oder oder….?

Viele von uns sind von den eigenen Eltern genau so erzogen worden. Aber ich glaube, es ist höchste Zeit umzudenken. Mit einem solchen Anspruch setzt man sein Kind enorm unter Druck. Kinder lernen dadurch, dass man nur mit guter Leistung eine Anerkennung von außen bekommt. Mit der Zeit bekommen sie das Gefühl, nicht gut genug zu sein, so wie sie sind.
Aber ist das wichtig? Die gute Note auf dem Zeugnis? Sicher werden jetzt einige denken: natürlich ist das wichtig. Schließlich bekommen sie nur bei bestimmten Zensuren auch die gewünschten Ausbildungsplätze. Ich selbst gehörte einst auch dazu. Bis ich gemerkt habe, dass die Stärken meiner Kinder (zumindest meines Sohnes) nicht in Schulnoten auszudrücken sind, ja nicht einmal in der Schule betrachtet werden. Soziale Kompetenz, positives Denken, Kreativität….
Ich hatte Glück. Mein Sohn bekam tatsächlich einen super Abi-Abschluss. Er verbesserte sich ab dem Zeitpunkt, als keiner mehr Druck auf ihn ausgeübt hat (auch ich nicht). …als er seine Leidenschaft entdeckt hat und wusste, er „darf“ von mir aus später einmal machen, was ihm Spaß macht und sein Herz erfüllt. Er profitierte dabei von meiner eigenen Lebenserfahrung.

Wie war es bei mir? Top-Schulabschluss, „irgendetwas“ studiert, weil ich mir meinen Wunsch habe ausreden lassen (fehlendes Selbstbewusstsein), dann 25 Jahre in einem Job gearbeitet, der mich nie wirklich erfüllt hat. Aber die Anstellung war sicher und ich habe relativ gutes Geld verdient. Was will man mehr? 😉 Dass ich zunehmend unzufriedener wurde und im Laufe der Jahre immer häufiger krank wurde, das hat ja niemand gesehen. Und ich selbst habe es erfolgreich verdrängt. Verstehst Du, was ich meine?

Was sind Schulnoten wert fürs spätere Leben?
Ist es nicht viel entscheidender, dass unsere Kinder wissen, dass sie geliebt werden und Anerkennung bekommen, auch wenn sie nicht “nach Wunsch funktionieren”? Ist es nicht wichtiger, ihnen Selbstvertrauen zu geben und ihnen zu vertrauen, dass sie “trotz allem” ihren Weg gehen werden?

Glücklich werden Eure Kinder im Leben dann, wenn sie selbstbewusst eigene Entscheidungen treffen können und wissen, dass man ihnen vertraut und sie sich im Gegenzug auf andere verlassen können. Wenn ihnen Ausprobieren und Scheitern erlaubt ist, weil jedes Scheitern weitere Erfahrungen bringt. Dann stellen sich Leistung und Erfolg ganz von selbst ein.