ERZIEHUNG IST KINDERLEICHT 😉
Nämlich genau dann, wenn man einige Dinge mit Humor betrachtet.
Kennst Du das, wenn Dein Kind genau in dem Moment etwas anstellt, wo es überhaupt nicht passt? Zum Beispiel hast Du gerade die Küche gesäubert und Dein Kind verschüttet eine Tüte Mehl auf dem Fußboden? Wie reagierst Du?
Letztens durfte ich auf der 3. Leipziger Storytelling Night einen kleinen Vortrag halten. Das Thema war: Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Dazu fielen mir natürlich gleich jede Menge Geschichten mit meinen Kindern ein. Entweder Situationen, wo ich vielleicht besser mit Humor hätte reagieren sollen als zu schimpfen. Aber natürlich auch einige Stories, wo wir herzhaft gelacht haben. Eine Geschichte davon möchte ich Euch jetzt erzählen.
Meine Tochter Maxi war, als sie klein war, ein sehr lebhaftes Kind. Ganz anders als ich früher. Das war eine echte Herausforderung für mich. Wenn wir zu Hause waren, war es immer laut, es wurde herumgetobt oder sie hing mir am Rockzipfel. Auf jeden Fall konnte sie sich nie alleine beschäftigen, und schon gar nicht in ihrem eigenen Zimmer. Eines Tages, Maxi war 3 Jahre alt, erledige ich in der Küche so meine Hausarbeit und plötzlich fällt mir auf, dass etwas anders ist. Es ist so still. Wo ist denn mein Kind? Ich drehe mich um, sehe Maxi aber nirgends. Und höre sie auch nicht. Mir schwant nichts Gutes. Denn genau das, worüber sich andere Eltern freuen, nämlich dass ihr Kind leise und friedlich spielt, das war für mich eher ein schlechtes Zeichen.
Das hieß nämlich fast immer, dass Maxi irgendetwas ausgeheckt hat. Ich denke mir: guckst mal lieber nach, gehe zu ihrem Zimmer und öffne vorsichtig ihre Tür. Aber Maxi ist nicht zu sehen. Ich will die Tür schon wieder zumachen, da höre ich, wie es in der Ecke hinten leise kichert. Maxi hatte so ein Hochbett mit einem Vorhang unten dran. Ich laufe also hin, ziehe den Vorhang zurück und kriege einen mörderischen Schreck. Mein Kind ist käseweiß im Gesicht. Aber sie grinst mich an. Also scheint es ihr gut zu gehen. Und wie ich genau hingucke, sehe ich auf einmal, dass auch ihre Arme weiß sind. Und jetzt erkenne ich das Dilemma. Maxi hat die Schachtel Penatencreme in ihr Zimmer mitgenommen und alle Stellen, die an ihrem Körper nicht bedeckt waren, eingeschmiert. Ihr Gesicht, ihre Arme und – es war Sommer, sie hatte ein Kleid an – auch ihre Beine. Ich wusste im ersten Moment nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Wer Penaten-Creme kennt, der weiß, dass man sie auch locker als Haftcreme nutzen könnte. Und als ich gerade loswettern will, weil ich nicht weiß, wie ich das Zeug jetzt wieder von ihr abkriegen soll, da sagt Maxi: Mir war so heiß. Da wollte ich ein Schneemann sein. Und in dem
Moment kann ich nur noch loslachen. Maxi war heilfroh und hat laut mitgelacht. Und damit ihr Zimmer nicht nass wird, wenn sie als Schneemann beginnt wegzutauen, ist sie sogar freiwillig mit ins Bad gegangen.
Was wäre die Alternative gewesen? Schimpfen, laut werden, Tränen, ganz viel negative Energie. Und warum? Damit sie es nicht wieder tut? Ich glaube, das Abwaschen und Abschrubben war so unangenehm für Sie, dass sie es sowieso nicht wieder getan hätte. Also war hier Gelassenheit und Humor der viel bessere Weg. Und Maxi hat das ja nicht getan, um mich zu ärgern, sondern hat einfach ihrer Kreativität freien Lauf gelassen.
Ja, oft schimpfen wir, wenn wir selber gestresst sind. Da nehme ich mich auch gar nicht aus. Natürlich reagiere auch ich manchmal gereizt auf meine Kinder. Dann entsteht daraus meist eine unschöne Diskussion und die Harmonie ist gestört. Aber im Nachhinein merke ich immer, dass es das überhaupt nicht wert war. Genau deswegen ist es so wichtig, auf sich selbst zu achten – auf Entspannung und kleine Auszeiten. Denn nur wenn du selbst entspannt bist, kannst du auch gelassen und mit Humor mit deinem Kind umgehen.
In meinem Buch „Der ErziehungsratgeBÄR“ kannst Du noch mehr von diesen lustigen Geschichten lesen, jeweils mit verschiedenen Lösungsansätzen, wie man in bestimmten Momenten reagieren könnte. Dabei findet man fast immer auch eine Lösung mit Humor oder zumindest einem Augenzwinkern.
Mein Fazit:
Achte darauf, dass Du selbst nicht gestresst bist! Gönne Dir kleine Auszeiten und sorge für Entspannung!
Mein Wunsch an Dich:
Wenn Du das nächste Mal schimpfen willst, dann halte kurz inne und überlege, ob Die Situation mit Humor zu lösen ist. Das sorgt langfristig garantiert für Entspannung und Harmonie in der Familie.
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